Jozef Rakicky zur AfD-Anfrage „Ärztemangel in Niedersachsen“: „Amateurhafter geht es für eine Landesregierung kaum“

von AfD Presse

34.957 praktizierende Ärzte verzeichnete die Ärztekammer im Jahr 2022 in Niedersachsen. Davon waren mehr als 2600 nicht in der Patientenversorgung tätig, sondern beispielsweise in der Pharmaindustrie. 1806 der 34.957 Mediziner gingen keiner ärztliche Beschäftigung nach.Die Zahl der jährlichen Medizin-Absolventen in Göttingen, Hannover und Oldenburg sank auf 1189. Im Vorjahr waren 1230. Dies ergab eine Anfrage der AfD-Fraktion zum Thema „Ärztemangel in Niedersachsen“ (Drucksache 19/2124). Unkenntnis gestand die Landesregierung auf die Frage ein, wie lang die durchschnittlichen Wartezeiten auf einen ambulanten Facharzttermin in den Fachrichtungen Kardiologie, Neurologie, Orthopädie, Ophthalmologie und HNO sind. Ebenfalls lagen keine Erkenntnisse vor, wie viele ausländische Ärzte in den Krankenhäusern beschäftigt sind.

Dazu MUDr. PhDr. / Univ. Prag Jozef Rakicky, gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag:

„Den Anteil der in Niedersachsen tätigen ausländischen Ärzte kann die Landesregierung nicht beziffern. Allerdings deuten steigende Zahlen der Approbationserteilung oder der Berufserlaubnis durch die Ärztekammer darauf hin, dass die medizinische Versorgung zunehmend durch ausländische Ärzte erbracht wird. Das betrifft besonders den stationären Sektor mit den bekannten Problemen in der sprachlichen Verständigung inklusive möglicher fataler Verständnisfehler. Das unterschiedliche Niveau der ärztlichen Vorbildung sorgt ebenfalls oft genug für risikoreiche Situationen. Verdienen die Alten und Kranken nicht eine unproblematische medizinische Versorgung ohne sprachliche Schwierigkeiten und fachliche Unsicherheiten? Die Zahl der Medizin-Absolventen sinkt nicht nur. Unbekannt ist der Landesregierung auch der weitere Verbleib der frisch ausgebildeten Ärzte. Dabei wäre es im Kampf gegen den Ärztemangel essentiell, genau zu wissen, wohin sie gehen und besonders, warum sie nicht an Krankenhäusern in Niedersachsen tätig bleiben. Unwissenheit auch in einem weiteren Brennpunkt der ärztlichen Versorgung: Die Landesregierung und als Aufsichtsbehörde das Ministerium von Dr. Philippi kann nicht einmal eine durchschnittliche Wartezeit auf einen Facharzttermin benennen! Da ist es naheliegend, dass die genannten staatlichen Maßnahmen gegen den Ärztemangel vor allem nach Stochern im Nebel klingen. Die Landarztquote mit ihrem unnötigen und kostspieligen Brimborium bei der Kandidatenauswahl nannte sogar die Ärztekammer gegenüber dem NDR jüngst einen Tropfen auf den heißen Stein. Amateurhafter geht es für eine Landesregierung kaum. Letztendlich liegen ihr keine gesicherten Erkenntnisse und Analysen vor. Hier muss unverzüglich gehandelt werden. Auf dieser neu erarbeiteten Grundlage – exakt und faktenbasiert – sollte dann ein ganzheitliches Konzept im Gesundheitsausschuss unter Beteiligung des Ministeriums

Jozef Rakicky